Manch einer trägt ein Kameraequipment mit sich herum, das einem die (Freuden-)Tränen in die Augen treiben. Ein solches Equipment hat natürlich Vor- aber auch Nachteile. Ich bin selbst ein Mensch der gerne mit Technik spielt und natürlich habe ich auch einen angemessenen Qualitätsanspruch, um meine Bilder für die unterschiedlichen Verwendungszwecke aufbereiten zu können. Es heißt ja auch so schön, dass man für ein gutes Endprodukt auch ein gutes Werkzeug braucht. Aber eben nicht nur Werkzeug alleine.
Die Fotografie steht heutzutage natürlich repräsentativ für den Einsatz von (Hoch-)Technologie, die in einem unglaublichen Tempo eine Extreme nach der anderen bewältigt. Unglaublich ist ein sehr passender Begriff für den technischen Fortschritt, für die optische Qualität der Objektive, die Auflösungen der Sensoren, für die Möglichkeiten der Bildmanipulation, die eine Bildbearbeitungssoftware heutzutage bietet und zumeist auch für den manchmal wahrlich unglaublichen Preis.
Aber es ist nicht immer Sinnvoll nur das teuerste zu besitzen, zumal es durchaus auch interessante Möglichkeiten der Hardware gibt, die im Preis wesentlich geringer sind. Und nicht nur der Preis spielt hier eine Rolle, sondern auch das Gewicht, dass du sozusagen auf den Berg schleppen musst. Es ist durchaus ein Abwägen, was in Frage kommt und vor allem steht auch da deine Vorgabe, was du danach mit den Fotografien machen möchtest. Ist es nur für den privaten Gebrauch oder verdienst du damit dein Geld.
Daher siehe hier meine Angaben als Empfehlung und nicht als ein Muss. Denke daran, dass es viel besser ist, auch mal auf etwas technisches zu verzichten, dafür aber das Geld in etwas anderes zu investieren, wie z.B. eine Reise, die du schon lange mal machen wolltest.
Also habe Spaß an deiner Ausrüstung aber hab vor allem Spaß an dem was du tust. Das Beobachten der Natur sowie die tiefgehenden Erfahrungen, die dir die Natur ermöglicht!
Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten,
sondern unsere stillsten Stunden.
Friedrich Nietzsche
Du kannst jede Kamera verwenden, die du besitzt. Es gibt zwar eindeutige Vorgaben in der Landschaftsfotografie, was für Ausrüstung du verwenden solltest, aber im Grunde steht es jedem offen, das zu verwenden, das dir möglich ist und an dem du Freude hast. Hier ein kleiner Überblick, für welche Funktionen welche Kamera verwendet werden kann.
Handys: Heutzutage muss man schon staunen zu was Handykameras alles verwendet werden können. Foto, Film, Zeitraffer, Zeitlupe, Panorama, Macro. Im Grunde kann man mit dem Handy fast alles machen. Einige Handys bieten auch für Nachtaufnahmen eigene Modi, die eine passable Bildqualität erreichen. Ein Handy hat durch seinen sehr kleinen Sensor zwar eine recht ordentliche Bildqualität, ist aber durch die optischen Gegebenheiten nicht zu vergleichen mit Kameras, die größere Sensoren besitzen.
Der Vorteil von Handys ist aber die extreme Leichtigkeit, das geringe Packmaß, die oft direkte Verbindung zu den eigenen Social-Media-Kanälen (sofern Empfang besteht ) und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten durch die handyinternen Apps.
Pocketkameras: Diese Kameras sind klein und leicht und besitzen meist einen kleinen Sensor. Die Bildqualität hat sich in den letzten Jahren verbessert, erreicht aber auch nicht die Qualität und den Dynamikumfang eines großen Sensors. Pocketkameras verwende ich gerne für Nahaufnahmen, da diese oft eine Nahgrenze von 1 cm haben. Die Bildqualität ist dann dafür auch in Ordnung. Eine exakte Macro-Aufnahme mit angemessenem Bokeh um das Motiv, wird allerdings von qualitativ hochwertigeren Objektiven erzeugt.
Bridgekameras: Diese Art von Kameras liegen irgendwo zwischen spiegelloser Systemkamera und Pocketkameras. Gewicht und Handling entsprechen eher den Pocketkameras, die Qualität von Sensor und Objetiv können jedoch schon gehobener sein. Es gibt sozusagen alle Arten von Qualitätsstufen und -klassen, sodass man mit solch einer Kamera die meisten fotografischen Möglichkeiten in der Natur bewältigen kann. Die Objektive sind allerdings noch fix verbaut. Auch der Preis einer solchen Kamera ist in handhabbaren Dimensionen gelegen.
Spiegellose Systemkameras: Dies ist jene Art von Kamera, die vor allem in den letzten Jahren sehr starken Zulauf gefunden hat. Kleiner als eine Spiegelreflex, leichter, aber mit einer gleichen und teilweise sogar besseren Qualität, als die großen DSLRs. Diese Kameras gibt es vom 1 Zoll Sensor bis hin zum Vollformat. Mit solchen Kameras lassen sich alle Situationen in der Natur fotografieren. Und es ist auch schon eine Vielzahl an unterschiedlichen Objektiven vorhanden. Aber auch die Preise gestalten sich mittlerweile sehr unterschiedlich. D. h., dass die gehobeneren Kameras bereits in Bereiche von gebrauchten Kleinwagen vorstoßen.
Digitale Spiegelreflexkameras DSLR: Die Bodys dieser Kameras sind quasi aus den ursprünglichen analogen Spiegelreflexkameras entstanden. Handling und Verarbeitung sind äußerst robust. Das Hauptmerkmal ist der optische Sucher und die dadurch auch größeren Kamerabodys. Zudem besitzen diese zum Teil auch noch ältere Bajonette. Aktuell gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Kameras mit unterschiedlichen Sensorgrößen und Auflösungen. Von der Anfänger-DSLR, die ein paar 100,- Euro mit Kitobjektiv kostet, bis hin zur superteuren Profikamera mit Preisen von weit über 6.000,- Euro ohne Objektiv und Auflösungen über 40 Megapixel. Die Verwendung solcher Kameras garantieren natürlich höchste Qualität aber im Gegensatz dazu muss man abwägen, ob überhaupt solch hochpreisige Kameras z.B. für den Lernprozess in der Fotografie bzw. für Hobby- oder Reisefotografie nötig sind.
Auch bei den Objektiven gibt es eine unüberschaubare Vielzahl an Möglichkeiten, von billig bis zu extrem teuer, von leicht bis massiv schwer, von einfacher bis extrem hoher Qualität und von Superweitwinkel bis extemen Tele. Objektive werden oft über ihre größte Öffnung und natürlich den qualitativen Merkmalen der Linsen – getestet von unterschiedlichen Institutionen – bewertet.
Auch hier sei gesagt, dass ein Hobbyfotograf nicht das teuerste Equipment benötigt, und dass ein Profifotograf solche Objektive für höchstmögliche Qualität verwendet. Aber all diese „materiellen“ Werte müssen nicht über die Qualität eines Fotos bestimmen, vielmehr geht es darum, dass der Fotograf, egal welche Stufe er erreicht hat, Freude und Leidenschaft an dem Tun erlebt. So werden die Fotos, auch von geringerwertigen Objektive genauso viel und in vielen Fällen sogar mehr Freude bereiten, als wenn man 30 Kilo im Rucksack hat und aufgrund einer überdurchschnittlichen Menge an Technik daran scheitert überhaupt zu sehen, was man fotografieren möchte.
Blendenöffnung: Zur Blendenöffnung sei kurz erwähnt, dass sie einerseits ein Wert für die qualitative Verarbeitung darstellt, wobei Anfangsblenden von f 1.4 und darunter sehr hochwertig sind, und ab Blende f 4.5 die qualitative Verarbeitung der Linsen eingeschränkter ist. Dies muss aber tatsächlich nicht so extrem bewertet werden, denn es sagt lediglich aus, dass je höher die Blendenzahl wird, weniger Licht durch das Objektiv auf den Sensor trifft. In der Sternenfotografie hat man mit einer Blende von 1.4 natürlich Vorteile gegenüber anderen Objektiven, aber dafür können diese Objektive um ein vielfaches teurer sein als andere. Auch der Einsatz der Schärfeebene, also jenem Bereich den das Objektiv „scharf“ darstellt, wird dadurch geringer und somit kann man mit solchen hochöffnenden Objektiven für ein spannendes Spiel mit Schärfe und Unschärfe sorgen.
Fixbrennweiten und Zoomobjektive: Fixbrennweiten bieten des weiteren einen qualitativen Vorteil an, denn die Linsen müssen quasi nur in einer Position miteinander agieren. Bei Zoomobjektiven ist es möglich die Brennweite zu verstellen, sodass der Fotograf den Bildausschnitt im Sucher den eigenen Wünschen anpassen kann. Solche Objektive können ebenfalls hochwertig sein, aber die Linsen müssen über unterschiedliche Positionen zueinander passen und dies wirkt sich auf Randabdunklung, Blendenöffnung und Objektivverzerrung aus. Fixbrennweiten werden also in speziellen Momenten eingesetzt, Zoomobjektive vereint sozusagen viele Objektive in einem, was vor allem bei der Reisefotografie von Vorteil sein kann.
Superweitwinkelobjektive: Diese werden gerne in der Landschaftsfotografie eingesetzt, weil dadurch ein großer Bereich abgedeckt und die Schärfe über das ganze Bild verteilt werden kann. Hochöffnende Objektive werden gerne in der Astro-Landschaftsfotografie und der Panoramafotografie eingesetzt. Auch in Innenräumen von Gebäuden bieten sie ein höchstes Maß an Aufnahmefläche. Je nach Sensor beginnen solche Objektive bei 7 mm (APS-C Sensor) bzw. 11 mm (Vollformat).
Standardobjektive: Standardobjektive haben einen mittleren Brennweitenbereich. Von leichtem Weitwinkel bis leichtem Tele. Im Grunde geht es um einen erweiterten Bereich der Brennweite des menschlichen Auges (ca. 50 mm). zw. 24 mm bis ca. 70 mm, auch Zoomobjektive. Damit lässt sich einiges in der Landschaftsfotografie umsetzen. Die Aufnahmebereiche sind sehr vielfältig. Sogar im Portrait lässt sich damit schon gut fotografieren.
Teleobjektive: Diese Art von Objektiven beginnt bei etwa 70 mm (leicht) bis weit nach oben z.B. 1000 mm und mehr. Auch der Preis klettert schnell nach oben, denn will man die Qualität aufrechterhalten werden die Linsen immer schwerer und teurer. Im Endeffekt geht es darum, das Motiv nah ranzuholen. Ob Landschaft, Portrait, Sport oder Tiere.
Wie bei allen käuflichen Dingen gibt es eine immense Vielzahl an Zubehör für das Fotografieren. Von den kleinen Dingen wie Schrauben, Kabel und Halterungen bis hin zu Stativen, Licht oder seit einiger Zeit auch Gimbals für die Videografie.
Stative sind für alle Arten von längerer Belichtung wie z.B. Graufilter, Nacht und Zeitraffer wichtig. Fernauslöser sind auch wichtig bei der erschütterungslosen Auslösung.
Es gibt auch eine Vielzahl an Filter wie z.B. Graufilter, Polfilter oder Verlaufsfilter. Die Einsatzmöglichkeiten sind vor allem in der Landschaftsfotografie vielfältig und können durch digitale Filter nicht immer ersetzt werden.
Handys- und Tablets und auch Computer bietet die Möglichkeit, die Kamera anhand fernzusteuern (z.B. Theteraufnahme). Oder man kann eine Zeitrafferaufnahme bei Sonnenuntergang über die verschiedenen Sonnenphasen hinweg korrekt zu belichten. Dies nennt sich Holy Grail. Aber auch in der Panoramafotografie ist eine Kamera fernsteuerbar.
Startracker (Montierung), Panoramaköpfe (Nodalpunktadapter) und viele andere Kleinteile ermöglichen eine zusätzliche bzw. erweiterte Form der Fotografie.
Nicht nur das beste Kameraequipment erledigt für dich die besten Fotos. Vor allem in der Landschafts- und Bergfotografie spielt auch der Weg hin zur Foto Locations eine wichtige Rolle. Dieser Weg ist auch ein Teil einer der von mir entwickelten 4 Fotozeiten, der Gehzeit.
Nun, die Natur verlangt ihre eigenen Regeln, an die man sich anzupassen hat, auch aus dem Grund, dass man davor einen gesunden Respekt bewahrt. Hier ein paar wichtige Dinge, die ihr auf Euren Wanderungen mitnehmen solltet.
Eine Übersicht meiner Hard- und Software, die ich laufend verwende:
KAMERAS:
OBJEKTIVE:
ZUBEHÖR:
SOFTWARE: