Mehr als nur ein Foto
Die Fotografie – bzw. das Foto selbst – ist über die Zeit ein unauslöschbarer Bestandteil der heutigen, modernen Gesellschaft geworden. Sie ist in jedem Bereich des Lebens integriert und ist ein visuelles Transportmittel für Emotionen und Informationen. Ob im privaten Leben oder in der Geschäftswelt, Fotos sind das Porträt der Welt, die uns alle umgibt.
Die emotionale Energie, die im Medium Fotografie steckt, kann man auch für sich selbst nutzen, wenn man z.B. in der Natur der Berge an besonderen Orten zu besonderen Zeiten fotografiert und dabei etwas Besonderes und nicht planbares sieht und dadurch intensiv erlebt. Ich nenne diese positive Energie die Kraft des Sehens. Mit Erleben meine ich nicht vorwiegend Äußerlichkeiten, sondern vielmehr die Verbindung von Natur und sich selbst darin. Fotografie ist das Beleuchten des Inneren selbst. Ich benutze die Fotografie um innere Stille zu erfahren und präsent zu werden. Präsenz, die ich vor allem von den Bergen lerne, denn die äußere Welt ist meist ein Spiegel unserer inneren Welt. Emotionen verhelfen uns dann diesen Spiegel zu spüren. Wenn wir Freude und Enthusiasmus an dem empfinden was wir sehen, dann ist dieses Gefühl jener innere Anteil, der auch gesehen werden will. Nicht nur von uns selbst sondern auch vom außen.
In der heutigen Welt sind viele Menschen getrieben von Dingen, die sie belasten und die ihnen nicht immer Sinn vermitteln. Es fehlt das innere Gleichgewicht, auch dadurch, weil oft kein Handeln gegen dieses Ungleichgewicht gefunden wird. Durch die Anwendung der Methode der vier Fotozeiten | Gehzeit – Ruhezeit – Kreativzeit – Emotionszeit | basierend auf den einfachen menschlichen Prinzipien bewegen – ruhen – gestalten – fühlen, folgt der Mensch in der Fotografie nicht vorwiegend gestalterischen Maßstäben, sondern vor allem menschlichen Aspekten. Das führt dazu, dass, ohne viel dazutun zu müssen, ein ausgewogenes inneres Gleichgewicht entsteht, sowohl im körperlichen als auch im seelischen Bereich. Es entsteht Entlastung und Balance, der den Menschen wieder Freude spüren lässt. Fotografie lehrt uns das Fühlen mit all unseren Sinnen und vermittelt Bewusstheit – also die Kraft des Sehens – die sich während der Fotozeiten entwickelt und die aus den Bergen (generell der Natur!) mit nach Hause genommen wird. Das Ergebnis ist bewusstes Denken und Handeln, Respekt und Anerkennung gegenüber dem was ist sowie der völligen Annahme des einen Moments in dem wir alle leben, dem Jetzt.
Respekt und Würdigung jedes Momentes und jedes Tuns ist die Saat für das Erreichen eines jeden Zieles. Gleichzeitig bedeutet dieses Handeln Gegenwärtigkeit, die uns weg von den Ängsten und Sorgen von Vergangenheit und Zukunft bringt. Gegenwärtigkeit ist Gleichgewicht. Das ist es was wir in der Fotografie lernen und in den Alltag mitnehmen können.
Fotografie ist eine, der heutigen Zeit entsprechende Verbindung von moderner Technik und dem Wissen um die geistigen und seelischen Aspekte des Menschen, wodurch etwas Besonderes geschaffen wird. Es ist eine zeitlose Mediationsform, die unsere Wahrnehmung und unsere Achtsamkeit schult.
Nutzen Sie die Kraft des Sehens für Ihr eigenes Wohlbefinden, für ihre menschliche Entwicklung, um zufrieden, glücklich und ausgeglichen zu sein und erleben sie dadurch unvorstellbar schöne Momente.
Zu diesem Thema habe ich am 06.01.2016 im Magazin Bergwelten einen Artikel veröffentlicht. Bergfotografie: Über die Kraft des Sehens. Es zeigt ein wenig meine Philosophie der Fotografie. Bildlich und Textlich.