Die Bewegung ist einer jener Aspekte im menschlichen Leben, die in ihren Extremen allgemein sichtbar wird. Als essentieller Teil des Menschen ist Bewegung wichtig für die Gesundheit des Menschen. Jedoch ist es wie mit allem im Leben. Haben wir zu viel davon, wird es uns dauerhaft nicht gut tun. Haben wir zu wenig davon, dann ist dies ebenfalls nicht gut. Körperliche Auswirkungen sind zumeist zuerst sichtbar. Körpergewicht, Verletzungen, Abnutzung, ja sogar Krankheiten sind äußerlich sichtbar.
Aber es gibt noch einen Aspekt, der bei zu wenig Bewegung, in Erscheinung tritt. Unser Denken. Sport ist Gesund heißt es, wobei sich die Medien fast meist auf körperliche Auswirkungen konzentrieren. Bewegung befreit aber auch den Geist, denn durch körperliche Bewegung wird auch der Geist bewegt. Wandern und Fotografieren – ich nenne es Cameratrekking – ist eine solche Methode, um eine ganzheitliche Bewegung zu fördern.
Johann Wolfgang von Goethe
Eine gesunde Bewegung ist immer so konzipiert, dass sie genügend Raum für Entspannung, für Ruhe lässt. Das ist der zweite Teil der Bewegung, denn wir können uns nicht entspannen wenn wir uns nicht angestrengt haben. Um in einem Gleichgewicht leben zu können müssen wir beides Tun. Anspannung und Entspannung. Zu viel Anspannung habe ich schon beschrieben, zu wenig auch. Die Entspannung ist jener Teil, der nur dann funktioniert, wenn wir uns ensprechend Bewegt haben. Dann schaltet der Körper in den Ruhemodus. Und der Geis kann dies leichter zulassen. Es ist nämlich so, dass wir beim Bewegen in der Natur unsere Energie nicht für Gedankenexzesse verschwenden, sondern der Körper diese Energie für etwas anderes benötigt.
Es wird dadurch still im Kopf. Wir verbrennen beim Bewegen nicht nur Kalorien, wir verbrennen vor allem eines: GEDANKEN . Gedanken in Form von angestauter Energie, die sich bei zu wenig Bewegung durch Stress, Ängste und Sorgen aus dem Alltag in uns aufstauen.
Blaise Pascal
Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, warum sie in Ausübung eines anstrengenden und stressigen Berufs, während einer Urlaubsreise gerne fotografieren? Das ist doch auch ein Tun, das richtig gemacht werden muss. Und es entspricht so ganz und gar der eigentlichen Intension eines Urlaubs, nämlich “nichts zu tun”. Kann es sein, dass dieses Tun den Geist so sehr fokussiert, dass er sich in die Gegenwart bewegt, genau auf das, was jetzt gerade passiert, und ihn genau deshalb beruhigt? Kann es sein, dass der menschliche Geist genau das benötigt, um im Gleichgewicht zu sein und nicht in Zukunft oder Vergangenheit zu denken? Und kann es sein, dass bei der Reisefotografie auch immer ein Anteil an Bewegung mit dabei ist?
Und wie ist es mit all den psychischen und psychosomatischen Erkrankungen des Menschen? Sind alle nur in einem Raum, in einer Praxis oder im Seminarraum behandelbar und heilbar, oder ist es vielleicht auch eine besondere Möglichkeit, die Behandlung weiter “nach Draußen” zu bringen um tiefer “nach Innen” wirken zu können? Im schönsten Seminarraum der Welt, der Natur unserer Erde!
Bewegung in der Natur, egal ob einfaches Spazieren oder hochalpines Bergsteigen, kann einen Aspekt im Menschen intensiv bewegen, der sonst im Alltag stillzustehen schein.
Spüren, durchatmen, hingeben, anstrengen, entspannen, beobachten, freuen, dankbar sein, schweigen, staunen …. Alles ist möglich. In der Fotografie … und in allen anderen Sportarten auch!
Bewegung ist daher extrem wichtig! Bewege Dich, um zur Ruhe zu kommen. Fotografie ist eine einfache, effektive und zeitlose Meditationsform. In der Natur fördert sie das Bewegen, das Ruhen, das Gestalten, das Konzentrieren und unsere Emotionen. Was besseres gibt es kaum. Dies ist höhere Fotografie, die für den Menschen wertvoll ist.
Bewegung ist Hingabe und Leidenschaft. Bewegung führt uns hin zu uns selbst!
Beispiel-Event
zum Thema BEWEGUNG:
Neue Reichenberger Hütte . Nationalpark Hohe Tauern . Osttirol
Martin Gerhard Reisenberg